Traditionen

Neben den regelmäßigen „Tischabenden“ verbringen wir auch einen großen Teil unserer Freizeit zusammen. Diese Freizeitaktivitäten bilden eine schöne Ergänzung zu unserem gemeinschaftlichen sozialen Engagement.

Zur Förderung privater Kontakte der Tabler untereinander pflegen wir lokal in Erfurt und deutschlandweit einige Traditionen:

Gabeltest

Der Gabeltest ist Teil der Aufnahmeprozedur neuer Mitglieder. Er dient der Einführung eines Aspiranten und dem gegenseitigen Kennenlernen. Hierbei handelt es sich nicht um eine Prüfung des Tischbenehmens, wie manch ein Aspirant schon befürchtete. Es ist lediglich ein gemeinsames Abendessen des Aspiranten mit ein paar Tablern. Dieses findet immer in einem vorher ausgewählten Restaurant statt. Die Frauen der Tabler und die Frau/Freundin des Aspiranten sind dabei ebenfalls eingeladen. Die Kosten muss übrigens NICHT der Aspirant tragen, wie manchmal im Scherz behauptet wird. Jeder zahlt sein Essen selbst.

Chemnitzer Teller

Der Chemnitzer Teller ist ein Geschenk des Chemnitzer Round Table zur Charter unseres Tisches RT 211. Es handelt sich hierbei um einen Zinnteller, den keiner gern lange in seinem Besitz haben möchte. Darum wird dieser Teller auch immer weitergereicht. Durch Übergabe des Tellers an einem offiziellen Tischabend lädt sich der aktuelle Besitzer bei einem anderen Tabler zum Abendessen ein. Die bei dem Tischabend anwesenden Tabler losen zudem einen weiteren Tabler dem Dinner hinzu. Die Einladung schließt in der Regel auch die Frauen der Tabler mit ein. Das Abendessen findet im privaten Rahmen statt und muss binnen 6 Wochen absolviert sein. Finden die beteiligten Tabler keine Möglichkeit für ein gemeinsames Abendessen, steht es nach 6 Wochen allen Tischmitgliedern frei, an einem beliebigen Termin geschlossen bei dem Tabler zum Abendessen einzufallen, dem der Teller übergeben wurde. Dies ist in der Vergangenheit schon mehrfach passiert. Fairerweise verbinden sich derartige Überfälle meist mit einem Geburtstag oder einem anderen Anlass.

Der Chemnitzer Teller wird bevorzugt an neue Mitglieder des Tisches übergeben. Zum einen lernen so die Alttabler die Jungen schneller kennen. Zum anderen kann sich der Jungtabler nachfolgend auch gleich bei einem anderen Tabler einladen. Diese Tradition dient hauptsächlich dem gegenseitigen Kennenlernen.

Austausch mit RT Rushden

Eine mehrjährige freundschaftliche Beziehung pflegen wir mit unserem Partnertisch in England. Während Tabler aus Rushden im Oktober /November uns besuchen, fliegen wir im März/April nach Rushden. Unsere Frauen und Kinder reisen meist mit uns nach Rushden. Dank Homehosting benötigen weder die Engländer noch wir ein Hotel, da man direkt bei den Gastgebern wohnt.

Die gegenseitigen Einladungen sehen in der Regel ein umfangreiches und unterhaltsames Programm vor. Für einen Fixbetrag von 150-200 Euro ist an diesem Wochenende alles inklusive.

Klausurtagung/Klausurwochenende

Seit 2004 veranstalten wir jedes Jahr an einem Wochenende eine Klausurtagung, die immer an einem anderen Ort stattfindet. Der Ausflug darf nicht mehr als 70 Euro pro Person kosten, nicht weiter als 2,5 Stunden von Erfurt entfernt sein und wird von einem Tabler organisiert, der die Informationen über Reiseziel, Programm, Unterbringung etc. erst am Tag der Abreise bekannt gibt. Insofern haben diese Ausflüge jedes Jahr ein Überraschungsmoment inne. Bislang wurden wir mit Lausitz, Erzgebirge, Thüringer Wald, Spreewald und Auerstedt ´überrascht´ und haben es nicht bereut.
Die Klausurtagung ist eine Pflichtveranstaltung! Nur der Tod oder eine schwerwiegende Krankheit rechtfertigt die Absage eines Mitgliedes. 😉

Sagt jemand seine Teilnahme ab, ist ein Ausfallbeitrag von 50 Euro fällig. Dies hat einen praktischen Hintergrund. Wenn man mit 20 Personen plant und entsprechende Konditionen aushandelt, ist man darauf angewiesen, dass auch 20 Personen kommen. Sagen 3 oder vier Tabler die Teilnahme ab, sind die Hotelbetreiber ziemlich verärgert und korrigieren entsprechend die Konditionen. Um zu vermeiden, dass der Organisator auf zusätzlichen Kosten sitzen bleibt, haben wir einen Ausfallbeitrag eingeführt, womit entsprechende unkalkulierte Aufschläge ausgeglichen werden sollen.

In den ersten Jahren diente die Klausurtagung vorrangig organisatorischen Zwecken, wie Planungen und Aussprachen. Hierzu reservierten wir den gesamten Samstagmorgen bis in die Nachmittagstunden für unsere Sitzung.

Nach der Gründung eines zweiten Erfurter Tisches durch einen Teil unserer Mitglieder verblieb eine sehr homogene Gruppe von 10 Mitgliedern in unserem Club. Die notwendigen organisatorischen Aufgaben wurden fortan von einzelnen Mitgliedern ausgeführt. Diskussionen darüber entfielen. Auch persönliche Aussprachen waren fortan überflüssig, da man durch die geringer Anzahl von Mitgliedern viel öfter die Gelegenheit hatte, sich im Rahmen der Tischabende zu unterhalten.

Daher beschlossen wir 2007 unsere Klausurtagung für unsere Familien zu öffnen. Neben den Frauen begleiteten uns auf der Reise in den Spreewald auch 9 Kinder. Einen offiziellen organisatorischen Teil gab es nicht mehr. Da sich die Kinder gegenseitig beschäftigten und es viel im Spreewald zu entdecken gab, reichten immer 2-3 Erwachsene als Aufsicht und der Rest konnte sich entspannen. Nach einhelliger Meinung aller Mitreisenden war das die bislang schönste Klausurtagung und soll in gleicher Form 2008 wiederholt werden.

Weihnachtsgansessen

Als Weihnachtsfeier veranstalten wir jedes Jahr ein Weihnachtsgansessen in wechselnden Restaurants. Natürlich sind hierzu auch wieder die Familien eingeladen.

Präsidentenübergabe

Ende Februar, kurz vor dem Beginn des neuen Geschäftsjahres finden jedes Jahr die Wahlen des neuen Präsidiums statt. Vergeben wird hierbei das Amt des Sekretärs, Schatzmeisters, International Relations Officer, Vize-Präsidenten und Präsidenten.

Die Übergabe der Präsidentenkette als Symbol der Präsidentschaft erfolgt im Rahmen eines kleinen Events, der von den beiden Präsidenten organisiert wird. Hierbei steht ihnen frei, was für einen Event sie planen. In der Vergangenheit reichte die Spanne von einer Grill-Party bis hin zu einem Go-Kart-Rennen.

Obgleich die Kosten für die Teilnahme an der Veranstaltung jeder selbst zahlt, ist der neue Präsident natürlich angehalten, auf seine Präsidentschaft eine Runde auszugeben.

Sicherstellung von Devotionalien

Eine Tradition bei Round Table ist die Sicherstellung von Devotionalien. Devotionalien sind beispielsweise Fahnen und Banner, die Tischkasse, das Gästebuch, eine Gründungsurkunde, die Tischglocke oder andere Symboliken.

Bei Veranstaltungen, zu denen vornehmlich auswärtige Tabler eingeladen sind, ist es ein Sport, die Devotionalien der Gastgeber „sicherzustellen“. Die Tradition verpflichtet die Eigentümer, diese Gegenstände auszulösen. Der Tisch, der die Devos sichergestellt hat, diktiert, durch welche Leistung diese ausgelöst werden sollen. Meist handelt es sich dabei um die Teilnahme an einer Veranstaltung.
Diese Praxis beflügelt natürlich die Reisetätigkeit. Dabei lernt man viele Tabler kennen, denen man vermutlich sonst nicht begegnet wäre.

Früher war RT 211 Erfurt bekannt für sein Talent bei der Sicherstellung von Devotionalien. Selbst hochhängende Fahnen und Banner waren nicht vor uns sicher. Egal, wo Erfurter Tabler waren, überall hörte man „Passt auf die Devos auf, die Erfurter sind da…“ Dank der vielen Reisetätigkeit und dieser Praxis waren die Erfurter weithin bekannt.

Sammeln von PINs

Eine weitere RT-Tradition ist das Sammeln von Pins. Pins sind kleine Anstecker mit RT-typischen Symbolen. Jeder Tisch hat im Laufe der Zeit mehrere Varianten von „Tischpins“, die meist das Tischlogo im Zusammenhang mit einer regional bezogenen Symbol abbilden. Der erste Erfurter Tischpin zeigte beispielsweise die Silhouette des Doms und der Severikirche. Ein legendärer Pin wurde von RT Sankt Pauli aufgelegt, der eine gefesselte Dame in Lack und Leder zeigt.

Auch für große Veranstaltungen oder hohe Ämter wurden schon Pins geprägt. So ist für jedes AGM (Annual Generals Meeting) und jedes NSP (Nationale Service-Projekt) ein eigener Pin erstellt worden.

Solche Pins avancieren natürlich schnell zu Sammelobjekten. Meist ertauscht man sie auf großen RT-Veranstaltungen, wo jeder Teilnehmer gleich einen ganzen Beutel der eigenen Tischpins mitbringt. Neben der Befriedigung des Sammlertriebes senkt das Tauschen die Kontaktschwelle.

Besonders wertvolle PIN-Sammlungen werden auch von Zeit zu Zeit auf großen Veranstaltungen versteigert. Der Erlös kommt natürlich einem guten Zweck zugute.

Ego-Vortrag

Der sogenannte Ego-Vortrag wird etwa von einem neuen Tabler zur Vorstellung der eigenen Person gehalten oder er dient der Information über berufliche wie private Veränderungen (neue Stelle, Umzug etc.) eines Tischmitglieds. Gern werden Ego-Vorträge mit Führungen in der eigenen Firma verbunden, um die Inhalte anschaulicher zu machen.